Kann ein Roomba im Dunkeln Saugen? Nicht wirklich, aber…

Martin

Achtung: Links mit * sind Affiliate-Links. Als Amazon Partner verdiene ich an qualifizierten Einkäufen, wenn du dich entscheidest, über diese Links einen Kauf zu tätigen – ohne zusätzliche Kosten für dich!


Die Roomba Saugroboter von iRobot benötigen zur Orientierung zumindest etwas Licht. In völliger Dunkelheit finden sie sich nicht zurecht und irren orientierungslos umher. Das liegt an der verbauten Kamera, die sich ohne Licht nicht zurechtfinden kann.

Solange es aber nachts nicht komplett dunkel ist, kann ein Roomba seinen Weg finden. Mondschein oder ein dunkles Nachtlicht im Raum reicht dafür aus. 

Preis prüfen:

So sehen Roombas

Kann ein Roomba auch nachts ohne Licht saugen? Das wäre natürlich praktisch: der Roomba fährt nachts seine Runden, wenn sich im Büro, in der unteren Etage oder im Wohnzimmer niemand mehr aufhält.

Statt am Tag vielleicht noch zwischen die Füße zu fahren, fährt er einfach in der Nacht. So kommt der Saugroboter niemandem in die Quere und belästigt auch durch das Geräusch nicht. Augen hat der Roboter nicht, also warum sollte er im Dunkeln nicht sehen können?

Doch um die Frage zu beantworten, ob das technisch möglich ist, muss zunächst geklärt werden, wie Saugroboter „sehen“. Denn von den Sensoren, also den „Augen“, ist es auch abhängig, ob ein Staubsauger-Roboter bei absoluter Dunkelheit fahren kann.

So orientieren sich Saugroboter:

  • Gyroskop-Navigation
  • Anprallsensoren („Bumper“)
  • Lasersystem
  • Infrarot
  • Kamerasystem (manchmal gekoppelt mit Lasersystem)

Die Gyroskop-Navigation

Bei der gyroskopischen Navigation erstellt sich der Saugroboter ein „Bild“ des Raumes, indem er sich die zurückgelegte Strecke einprägt. Das geschieht nicht optisch, also durch sehen direkt. Das Gerät nutzt dazu vielmehr die Umdrehungen der Räder, die Kurven und Hindernisse, um sich ein „Bild“ vom Raum zu machen.

Das kannst du dir ungefähr so vorstellen: Du verbindest dir die Augen und versuchst, dir die Schrittanzahl nach links, rechts, vorne und hinten einzuprägen, bis du zum Beispiel die Tür erreichst. Wenn du dir die Schritte und Umdrehungen genau einprägst, solltest du den gleichen Weg auch wieder zurück gehen und am Startpunkt auskommen können.

Als sogenanntes Mapping, also das Erstellen einer Karte des Raumes, kann das nicht bezeichnet werden.

Obwohl es mittlerweile deutlich bessere Orientierungssysteme für Saugroboter gibt, arbeiten Geräte mit Gyroskop-Orientierung oft dennoch relativ gründlich.

Die Anprallsensoren

Bumper sind bei allen Saugrobotern verbaut, unabhängig davon, welche weiteren Orientierungssysteme sie besitzen. Der oder die Bumper registrieren Kollisionen mit Hindernissen und lassen den Roboter dann in eine andere Richtung weiterfahren. Die Anprallsensoren sollen sowohl Möbel als auch das Gerät vor harten Zusammenstößen schützen.

Gleichzeitig sorgt der Anprallsensor auch dafür, dass sich der Saugroboter nicht irgendwo festfährt.

Ältere und besonders günstige Saugroboter arbeiten oft ausschließlich mit ihren Bumpern. Sie fahren Räume nicht in einem bestimmten System ab, sondern chaotisch und zufällig. Treffen sie auf ein Hindernis, drehen sie einfach um.

Das Lasersystem und Infrarot-Erkennung

Die meisten modernen Saugroboter arbeiten mit einem Lasersystem. Ein oben auf dem Roboter verbauter „Laserturm“ scannt die Umgebung und fertigt eine digitale Karte an. Diese lässt sich per App einsehen und in den Reinigungsplan integrieren.

Auch das Einrichten von Sperrzonen ist möglich, wenn der Saugroboter zuvor die Umgebung akkurat eingescannt hat. Ganze Etagen von Gebäuden können so projiziert werden. Das erleichtert dem Benutzer auch die Bedienung, denn es wird einfach der zu reinigende Raum ausgewählt und schon geht es los.

Fast genauso funktioniert das Infrarot-System. Hier wird die Umgebung mittels Infrarot statt Laser gescannt und ebenfalls ein digitales Abbild des Raumes erzeugt.

Sowohl Laser, wie auch Infrarot, benötigen kein Licht zur Navigation. Nachteil ist aber, dass der Laser- oder Infrarotturm das Gerät höher macht. Der Saugroboter passt damit nicht mehr unter jeden Schrank.

Das Kamerasystem

Die Roomba Saugroboter von iRobot arbeiten mit der vSlam-Technologie. Oben auf dem Gerät befindet sich eine Kamera, die auf die Decke ausgerichtet ist.

Ein Roomba orientiert sich also, indem er sich die Decke beziehungsweise die Sicht nach oben einprägt.

Das hat im Alltag den entscheidenden Vorteil, dass die Roomba-Modelle einige Zentimeter niedriger sind als die Konkurrenz mit Lasertürmen. Auch die Gefahr, sich irgendwo festzufahren, ist durch den nicht vorhandenen Aufbau deutlich geringer.

Darum spielen die Navigationssysteme eine große Rolle

Wenn Saugroboter auch bei absoluter Dunkelheit nachts fahren sollen, müssen sie sich ohne Licht orientieren können. Ein orientierungsloser Staubsauger-Roboter fährt entweder chaotisch durch die Gegend und erbringt eine schlechte Reinigungsleistung.

Oder er fährt erst gar nicht los oder nur rückwärts und reinigt somit gar nicht, weil es schlichtweg zu dunkel ist.

Licht ist besonders bei optischen Sensoren ein Problem. Das lässt sich manchmal auch am Tag erleben, wenn der Boden zum Beispiel von der Sonne stark angestrahlt wird.

Die Sensoren werden dabei oft überblendet und das Gerät fährt plötzlich rückwärts oder im Kreis. Gelangt der Saugroboter dann in den Schatten, fährt er normal weiter. Solche Ausfälle kann es ebenfalls bei Dunkelheit geben.

Welche Navigation bei Saugrobotern funktioniert auch nachts?

Am besten geeignet für die nächtliche Reinigung sind Saugroboter mit Laser. Sie erstellen eine digitale Karte der Umgebung und orientieren sich daran, nicht aber beispielsweise an der Helligkeit.

Ebenfalls kann ein Saugroboter mit Infrarot-Erkennung ohne Licht saugen. Dafür ist ebenfalls kein Licht notwendig. Der Saugroboter erstellt auch hier eine digitale Umgebungskarte zur Orientierung.

Das passiert, wenn der Roomba orientierungslos ist

Kamerasysteme, die auf Kontraste (Hell/Dunkel) angewiesen sind, können im Dunkeln nicht arbeiten. Diese Kameras können sich nachts ohne jeglichen Lichteinfall nicht orientieren. Das kann zu Fehlverhalten, zum Beispiel wirr im Kreis drehen, rückwärts fahren, chaotische Zickzack-Fahrten oder Ähnliches führen.

Auch möglich ist, dass optische Sensoren zur Vermeidung von Unfällen nicht richtig funktionieren. Der Saugroboter bemerkt dann beispielsweise Hindernisse erst bei der Kollision und nicht schon im Voraus.

Genauso ist es möglich, dass deine eingerichteten Sperrzonen oder die Reinigungszonen nicht eingehalten werden. Ist der Saugroboter orientierungslos, kann er die markierten Bereiche möglicherweise nicht finden. Er dreht sich dann häufig auf der Stelle, um sich zurechtzufinden und dreht dann in eine falsche Richtung ab.

Beim Wiederfinden seiner Basis kann ein Roomba ebenfalls Probleme haben, wenn er in der Finsternis unterwegs ist. Dann dauert es mitunter etwas länger und er muss öfter rangieren, bis er die richtige Richtung gefunden hat. Das frisst an Akkuleistung und benötigt Zeit.

Benutzerberichte zeigen auch, dass manche Roomba Modelle nachts die Türen nicht finden. Oder sie sind in anderen Räumen unterwegs und finden den Weg zurück zur Basis nicht mehr. Dann bleibt der Saugroboter irgendwo orientierungslos stehen und wartet auf seine Rettung am nächsten Morgen.

Im schlimmsten Fall fährt der blinde Roomba chaotisch durch die Gegend und erkennt Treppenabsätze nicht. Können die Absturzsensoren keine Absätze feststellen, kann es zu Stürzen kommen.

Das braucht nachts nun wirklich niemand, wenn ein Staubsauger die Treppe herunter poltert. Und auch der Technik tut es nicht unbedingt gut.

Vorbereitungen treffen für die nächtliche Putzaktion

Ist der Staubsauger-Roboter technisch dafür geeignet, sich auch im Dunkeln zu orientieren, muss noch die Umgebung dafür geeignet sein. Fährt sich der kleine Helfer nachts unbemerkt an einer Kante oder einem Teppich fest, wäre das ärgerlich. Schließlich kann ihn dann keiner zwischendurch einmal retten.

Gleiches gilt natürlich auch für andere Hindernisse oder Engpässe, in die der Saugroboter hineingeraten könnte und stecken bleibt.

Logisch nachvollziehbar ist ebenfalls, dass der Saugroboter nachts am besten per Zeitsteuerung beziehungsweise Reinigungsplan arbeitet. Wer steht schon mitten in der Nacht auf, um noch schnell den Roomba einzuschalten?

Daher ist es praktisch, den Reinigungsplan schon vorher zu erstellen. Dann fährt der Staubsauger-Roboter einfach nachts zur eingestellten Uhrzeit los, erledigt seine Arbeit und kehrt anschließend zur Basis zurück.

Ein weiterer Punkt ist die Basisstation: die Modelle von iRobot kehren nach erfolgter Reinigung in die Basis zurück. Auch wenn der Schmutzbehälter voll ist, hört der Saugroboter auf und fährt zur Basis.

Soll der Saugroboter nachts mehr als einen einzigen Raum reinigen, muss er zwischendurch den Behälter leeren. Das klappt natürlich am besten, wenn die Basis eine automatische Absaugstation hat, also den Schmutzbehälter selbstständig entleert. Diese Funktion besitzt beispielsweise der Roomba i7+.

Den Nachbarn zuliebe den Lärm beachten!

Bevor der Zeitplan um drei Uhr nachts dann in die Tat umgesetzt wird, sollte kurz einmal auch an die Nachbarn gedacht werden. Sofern es welche gibt, die nebenan oder eine Etage tiefer wohnen, könnten sie durch die nächtlichen Putzaktionen unter Umständen gestört werden.

Da können ein paar Dezibel mehr oder weniger durchaus über Frieden oder Nachbarschaftsstreit entscheiden.

Und genauso will der Hund sicherlich nachts friedlich auf seinem Platz liegen, anstatt von einem Saugroboter geärgert zu werden. Falls Tiere vorhanden sind, sollte das also unbedingt mit einer Sperrzone berücksichtigt werden.

Es wäre außerdem gut, wenn der Roboter zumindest weitgehend ohne große Kollisionen umherfahren kann. Denn Zusammenstöße können unter Umständen schon recht laut sein, wenn drumherum alles leise ist.

Die andere Sache ist natürlich der generelle Geräuschpegel bei der Reinigung. Der Turbo-Modus für Teppiche und stärkere Saugleistung liegt noch einmal außen vor – der sollte nachts vielleicht wirklich nur in einem einsamen Bürogebäude verwendet werden.

Es lässt sich also insgesamt festhalten: Ja, Saugroboter können nachts staubsaugen. Am besten geeignet dafür sind aber leise Geräte. Turbo-Modus und größere, laute Kollisionen sollten vermieden werden.

Wenn wirklich alles berücksichtigt ist und sich niemand im eigenen Haushalt oder in der Nachbarschaft von dem Geräusch gestört fühlt, spricht nichts gegen den Saugroboter in der Nacht.

Falls möglich nicht völlig abdunkeln

Um auf Nummer sicher zu gehen, dass der Saugroboter sich nachts wirklich zurecht findet, gibt es einen Tipp: sofern möglich, sollte der Raum nicht stockfinster sein. Das ist insbesondere bei Roomba notwendig, da die Kamera sonst nicht richtig arbeitet.

Es genügt hier schon, die Vorhänge nicht ganz zu schließen oder die Rollläden nicht vollständig herunter zu lassen. So kommt von draußen noch etwas Licht herein, etwa durch die Straßenbeleuchtung. Für Saugroboter ist das meistens schon ausreichend.

Eine weitere Möglichkeit, energiesparend etwas Licht zu bieten, sind kleine Orientierungslichter mit LEDs für die Steckdose oder ein dimmbares Schummerlicht. So etwas frisst nicht viel Strom und ist theoretisch per Zeitschaltuhr steuerbar. So kannst du die Beleuchtung an den Reinigungsplan des Roomba anpassen und das Licht ist nicht die ganze Nacht über an.

Insbesondere wenn in den zu reinigenden Zimmern Treppenabsätze vorhanden sind, solltest du auf Nummer sicher gehen und etwas Licht lassen.

Diese Roomba Saugroboter können nachts fahren

Jetzt hast du vieles über die Technik von Staubsauger-Robotern gelernt und weißt, wie sich die kleinen Haushaltshelfer in ihrer Umgebung zurechtfinden. Da stellt sich aber noch die entscheidende Frage: Welcher Roomba kann im Dunkeln fahren?

Sofern noch etwas Rest-Beleuchtung vorhanden ist, kannst du eigentlich alle Roomba Saugroboter nachts verwenden. Dabei reicht schon eine schummrige Notbeleuchtung, je nach Raumgröße.

In absoluter Dunkelheit finden sich aber nur jene Saugroboter zurecht, die mit Laser oder Infrarot navigieren.

Hier kommt es auch zum entscheidenden Problem: iRobot arbeitet bei seinen Roomba-Modellen mit der vSlam-Technologie, also einem Kamerasystem zur Orientierung. Die Kamera ist zwingend auf etwas Licht angewiesen, ansonsten arbeitet die Navigation nicht zuverlässig.

Daher eignet sich derzeit kein Roomba Saugroboter zur Reinigung in völliger Dunkelheit. Bei schummrigem Licht oder nicht ganz heruntergelassenen Rollladen kannst du aber fast alle Roomba-Modelle nachts verwenden.

Verwandte Fragen

Welcher Roomba ist der beste?

Der Roomba i9+ überzeugt mit einer guten und gründlichen Saugleistung sowie einer automatischen Entleerung in der Basis. Nachteil ist aber, dass er bis zu 70 Dezibel Lautstärke erreicht. Das ist für die nächtliche Reinigung zu viel.

Welcher Saugroboter-Hersteller ist Marktführer?

Der amerikanische Roboter-Hersteller iRobot gehört mit seinen Roomba-Saugrobotern weltweit zu den Marktführern. Es gibt viele verschiedene Roomba-Modelle, die sich nicht nur optisch, sondern auch in ihrer technischen Ausstattung unterscheiden.

Wie lange saugt ein Roomba Saugroboter?

Abhängig vom Modell beträgt die Akkulaufzeit ca. zwischen 60 und 90 Minuten. Wie lange der Roomba läuft, hängt aber auch von gewissen Faktoren ab: Viele Kurven und Hindernisse sowie der Teppich- beziehungsweise Turbomodus wirken sich auf die Akkulaufzeit aus.

Fazit

Ein Roomba Saugroboter ist im Alltag ein willkommener Helfer. Mit einer individuellen Programmierung hält er die Böden stets sauber – wenn es sein muss, sogar in der Nacht. Für das Staubsaugen in völliger Dunkelheit sind die iRobot Roomba Saugroboter aber nicht geeignet, da sie mit vSlam, also einer Kamera, navigieren. Das Gute ist aber, dass für viele Roomba Modelle bereits wenig Restlicht genügt, etwa bei der 900er-Reihe.


Achtung: Bitte beachte bei der Installation elektronischer Geräte unbedingt auf die Sicherheitshinweise des Herstellers. Um deine Sicherheit musst du dich selber kümmern. Die Informationen auf dieser Seite unterstützen dich lediglich beim Lernen.

Achtung: Diese Website ist Eigentum von Martin Lütkemeyer und wird von Martin Lütkemeyer betrieben. Martin Lütkemeyer ist Mitglied des Amazon Services LLC Partnerprogramms, einem Affiliate-Werbeprogramm, das es Webseiten ermöglicht, Werbeeinnahmen durch Werbung und Verlinkung mit Amazon.com zu erzielen. Die mit * markierten Links sind Affiliate-Links.